Preisverleihung durch Bundespräsident Wulff im Schloss Bellevue - Erfahrungen von Julie Verzola und Miriam Weckerle

Der Geschichtswettbewerb – spießig, alt, unmodern, langweilig? Das denkt man vielleicht zunächst, wenn man „Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten“ hört. Wir, Julie Verzola und Miriam Weckerle (beide MSS 11), konnten uns vom Gegenteil überzeugen. Das Thema der letzten Ausschreibung lautete „Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte“. Das schien uns zugleich eine schwierige aber auch eine interessante Thematik zu sein. Daraufhin entschieden wir uns teilzunehmen. Frau Becker wies uns im September 2010 auf ein Ereignis 1969 in Bretzenheim hin, das damals für Aufsehen sorgte. So erstellten wir unsere 45 Seiten lange Arbeit mit dem Titel ‚„Große Politik in einer kleinen Halle“ Ein Skandal?! Die Entfernung der DDR-Flagge am 28.03.1969 bei der TSG Mainz-Bretzenheim'. Volle sechs Monate hieß es fast jeden Tag forschen und schreiben, was natürlich auch sehr anstrengend war. Des Öfteren hätte uns fast der Mut verlassen, allerdings konnten wir uns gegenseitig immer wieder dazu anspornen, weiter zu machen. Richtiges Zitieren, das Angeben von Quellen – das wissenschaftliche Schreiben an sich – und das Führen von Interviews lernten wir während des Erstellens unserer Arbeit. Wir merken jetzt im Unterricht, wenn wir eine Erörterung oder auch nur einen Aufsatz schreiben müssen, dass wir bei der Recherche ganz anders vorgehen, strukturierter und organisierter.

Ende Februar schickten wir unsere Arbeit an die Körber-Stiftung, auch wenn wir wussten, dass sie nicht perfekt war. Es verging eine lange Zeit, in der wir hofften und bangten, denn erst Anfang Juni wurde die Entscheidung auf Landesebene bekannt gegeben. Wir konnten uns glücklich schätzen, denn wir erhielten einen Landespreis.

Um das Prinzip des Geschichtswettbewerbs etwas zu erläutern, sei gesagt, dass alle Arbeiten zunächst auf Landesebene beurteilt werden. Dabei werden Förder- und Landespreise vergeben, die jeweils mit einer bestimmten Summe dotiert sind. Hat eine Arbeit einen Landespreis erhalten, so wird sie noch einmal von der Bundesjury gelesen, welche dann die Bundessieger ermittelt.

Wir hatten also einen Landespreis und fuhren mit den anderen Landespreisträgern am 16. August 2011 nach Trier, wo die Preisverleihung stattfand. Die Chance, auch noch einen Bundespreis zu erhalten, war bei den vielen Teilnehmern natürlich sehr gering. Umso überraschter waren wir, als uns Anfang November ein Brief der Körber-Stiftung erreichte, in dem uns der Gewinn eines dritten Bundespreises mitgeteilt wurde. Der Termin für die Bundespreisverleihung, also die Verleihung der bundesweit ersten Preise, war auf den 18. November festgesetzt. Doch es werden nicht nur die Erstpreisträger mit ihren Tutoren eingeladen, sondern auch die bundesweit besten Schulen. Und dann stand bald fest, dass das RaMa zum zwölften Mal den ersten Platz unter den Schulen belegt hat. Als Vertreter der Schülerschaft durften wir mit Herrn Ostendorf und Herrn Heine nach Berlin fahren. Dort angekommen, gab es abends ein Programm mit Essen und Unterhaltung. Es herrschte eine wunderbare Atmosphäre, und jede Schule wurde vorgestellt. Am nächsten Morgen gingen wir zur eigentlichen Preisverleihung durch den Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue. Die dreistündige Veranstaltung werden wir nie vergessen, sie war ein besonderes Ereignis; und es war ebenfalls besonders beeindruckend, den Bundespräsidenten, den man eigentlich nur von den Medien her kennt, auch mal live zu erleben.

Doch zu dieser Zeit ahnten wir noch nicht, was es heißt, einen Preis der Körber-Stiftung zu erhalten und welche Chancen sich daraus ergeben! So hatten wir als Preisträgerinnen die Möglichkeit uns beim Förderwerk Junge Talente zu bewerben, und vor kurzem erhielten wir die Nachricht, im Juni an einem fünftägigen Workshop zum Thema Wirtschaftsjournalismus teilnehmen zu können. Als vorläufig letztes Highlight erhielten wir gerade von der Stiftung „Gymnasium Moguntinum“ die Zusage über ein Stipendium für ein weiteres Projekt.

Wir haben uns auch gefreut zu sehen, dass Medien sich für die Forschungsarbeiten von Schülern interessieren. So wurden wir z.B. vom SWR Fernsehen, von Radio RPR1 und der AZ Mainz interviewt. Erst da sieht man, auf welch große Resonanz dieser Wettbewerb stößt.

 

 

Julie Verzola, Miriam Weckerle (MSS11)

 

 

 
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