Mama ist die Beste! Von "Rabenmüttern" und "Hätschelkindern"

Die Verf. dieses Beitrags untersucht die Mutter-Kind-Beziehung seit Beginn der 1950er Jahre. Ausgehend von der besonderen Bedeutung des ersten Lebensjahres fragt sie nach den Veränderungen der vorherrschenden Rollenbilder in der Gesellschaft und nach den sich wandelnden Rahmenbedingungen, die sich sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf wirtschaftlicher Ebene abzeichnen. Der Beitrag stützt sich neben Sekundärliteratur und Informationen aus dem Internet auf zahlreiche Gespräche mit der eigenen Mutter und Großmutter, einer Hebamme und einer Kinderärztin sowie auf einen an rund 50 Frauen verteilten Fragebogen. Entlang der Themenfelder Familie, Geburt, erstes Lebensjahr und Berufstätigkeit der Mütter zeichnet die Verf. ein umfassendes Bild von dem Wandel der geschlechterbedingten Rollenbilder und der Aufgaben und Erwartungen, die an eine Mutter seit den 1950er Jahren herangetragen wurden. Die Verf. veranschaulicht ihre Untersuchungen an verschiedenen Beispielen, die zum Beispiel deutlich machen, dass sich die Geburtstradition von der Hausgeburt zur lange vorbereiteten Klinikgeburt gewandelt hat. Dabei geht sie auch auf das veränderte Bild des Vaters ein, der früher stärker als heute von der Geburt der Kinder ausgeschlossen war. Auch bei den Pflege- und Ernährungspraktiken der jeweiligen Zeit stellt die Verf. einen Wandel fest. In Hinblick auf die mit den Kindern verbrachte Zeit kommt der Beitrag zu dem Ergebnis, dass sich dies durch die Berufstätigkeit vieler Mütter heute nicht unbedingt verschlechtert hat, da die Hausarbeit früher mangels technischer Unterstützung einen wesentlich größeren Teil des Tages in Anspruch nahm. Abschließend ordnet die Verf. ihre Ergebnisse in den allgemeinen sozialen Wandel von der Nachkriegszeit bis heute ein.

 
Hinweis: Diese Webseite wird vom IGL auch Jahre nach Abschluss des Projekts weiterhin zur Verfügung gestellt. Die unten angezeigten Inhalte sind aber veraltet und spiegeln möglicherweise nicht den aktuellen Forschungsstand wider. (Klicken Sie auf diese Meldung, um sie auszublenden.)