Treffend sind nur eure Kugeln

Mit der Geschichte der RAF setzen sich die Verf. dieses Beitrags auseinander. Eine wesentliche Triebkraft des deutschen Terrorismus der 1970er Jahre erkennen sie dabei im Generationenkonflikt und untersuchen die Geschichte der RAF in Bezug auf die generationellen Unterschiede zwischen Tätern und Opfern. Diese These veranschaulichen sie am Beispiel der Biografie Gerold von Braunmühls, der selbst  Schüler des Rabanus-Maurus-Gymnasiums war und 1986 von Mitgliedern der RAF ermordet wurde. Sie stützen ihre Ergebnisse neben intensiv geführten Zeitzeugeninterviews auf Dokumente und Bildmaterial aus privatem Besitz und auf die einschlägige Sekundärliteratur. Den analytischen Schwerpunkt des Beitrags bilden die kontroversen Meinungen ihrer Interviewpartner, unter ihnen Hans-Dietrich Genscher, zu der Frage, ob die RAF mit dem Generationenkonflikt der 1960er Jahre in Verbindung gebracht werden könnte. Dabei ordnen die Verf. die Biografie Gerold von Braunmühls in den zeithistorischen Kontext wie etwa die Studentenbewegung ein. Zudem zeichnen sie ein differenziertes Bild der RAF und des Wandels ihrer Ziele und Motive im Laufe der Jahre. Schließlich beleuchten die Verf. auch die Rolle des Staates im Umgang mit der RAF kritisch und gehen auf die gegenwärtigen Diskussionen um Haftentlassung und Begnadigung und auf die Bedeutung der RAF für die bundesrepublikanische Identität ein.

 
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